In seiner Kampagne „Gesunde Umwelt. Gesundes Wasser. Gesundes Leben“ stellt der BKK-Landesverband NORDWEST die Belastung unseres Trinkwassers durch Medikamente in den Fokus und zeigt auf, mit welchen einfachen Maßnahmen wir dazu beitragen können, unsere Umwelt und damit auch uns selbst zu schützen.
Wasser ist die Grundlage des Lebens. Vor allem in Hinblick auf den Klimawandel und die damit verbundenen Herausforderungen gilt es, diese wertvolle Ressource noch stärker zu schützen.
Achtlos entsorgt
In Deutschland sind wir bestens mit Arzneimitteln versorgt. Für nahezu jede Erkrankung, jede Art von Unwohlsein gibt es ein passendes Mittel. Viele Medikamente werden allerdings achtlos über die Toilette, Spüle oder den Abfluss entsorgt. Ihre Wirkstoffe finden sich dann in Gewässern und im Grundwasser wieder und gelangen so in unser Trinkwasser und über Fisch in unsere Nahrungskette.
Unterschiedlichste Rückstände
Rund 270 Arzneimittelstoffe konnten bislang in deutschen Bächen, Flüssen und Seen, im Grundwasser sowie in Böden nachgewiesen werden. Besonders oft wurden Rückstände von Röntgenkontrastmitteln, entzündungshemmenden Salben und Tabletten sowie von Antibiotika, Blutdruckmitteln und anderen synthetischen Hormonen gefunden. Eine echte Herausforderung für die Abwasserentsorger sind auch Rückstände von Arzneimitteln, die über menschliche Ausscheidungen oder beispielsweise beim Duschen von der Haut ins Abwasser gelangen – etwa aufgetragene Schmerzsalben. Ein Großteil davon kann in den biologischen Kläranlagen abgebaut oder zurückgehalten werden. Einige Stoffe gelangen jedoch trotz guter Anlagen ins Grundwasser und können unserer Gesundheit schaden.
Zahlreiche Tiere sind betroffen
Insbesondere in Gewässern lebende Tiere sind diesen Arzneimittelwirkstoffen ständig ausgesetzt und nehmen sie beispielsweise über ihre Haut bzw. Schleimhäute auf. Bei Fischen etwa können Arzneimittelwirkstoffe einzelne Organe stark schädigen, ihr hormonelles System stören und sogar ihre Fortpflanzung beeinflussen.
Entsorgen Sie Medikamente unbedingt über den Rest- oder Hausmüll beziehungsweise auf Recyclinghöfen.
Tipps zum gesundheitsbewussten Umgang mit Arzneimitteln und Kosmetika:
- Gehen Sie verantwortungsbewusst mit Medikamenten um: so viel wie nötig, so wenig wie möglich.
- Antibiotika: Besprechen Sie mit Ihrer Ärztin / Ihrem Arzt, ob ein Antibiotikum wirklich eingenommen werden muss. Wer diese Mittel selten nutzt, hat ein geringeres Risiko, Resistenzen zu entwickeln, und hilft mit, die Belastung des Trinkwassers zu vermeiden.
- Achten Sie bei der Verschreibung von Arzneimitteln auf eine angemessene Packungsgröße.
- Informieren Sie sich über die Anwendung und richtige Dosierung bei Wasch- und Reinigungsmitteln. Oft reicht eine geringere Dosis für ein gutes Resultat aus.
- Werfen Sie bei Pflegeprodukten und Kosmetika einen kritischen Blick auf Schad- und Inhaltsstoffe.
- Erkundigen Sie sich vor Ort, wie Sie Umweltchemikalien ordnungsgemäß entsorgen können.
Achtsam im Garten
Weniger ist mehr auch beim Düngen und Gebrauch von Pflanzenschutzmitteln im Garten. Durch gezieltes Düngen und naturnahen Pflanzenschutz können Sie den Boden sowohl optimal mit Stickstoff, Phosphor, Kalium und anderen Mineralien versorgen als auch für seine Gesunderhaltung sorgen. Auch hier gilt: so viel wie nötig, so wenig wie möglich. Der Königsweg ist dabei die Nutzung von organischem Dünger wie beispielsweise Kompost oder Grünschnitt.
MEHR INFOS: Einen Flyer zu diesem Thema, zertifiziert mit dem Logo zur Wasserdekade der Vereinten Nationen (UN), finden Sie hier oder als Download auf www.bkk-lv-nordwest.de - Presse Publikationen.